Die tadschikische Hauptstadt Duschanbe liegt am Rande zweier Welten: im Süden der ewige Krisenherd Afghanistan, im Norden das frühere, lange Zeit den Ton angebende Sowjetreich. Erst die Sowjetunion stampfte aus dem winzigen Marktflecken eine Stadt hervor, die zum wichtigsten Außenposten an der im Great Game gezogenen Demarkationslinie zum Orient wurde. Fernab von Moskau geriet hier selbst der Stalin-Stil weniger gewaltig, zeigte sich die Sowjetmoderne avantgardistischer als anderswo. Seit Erlangung der Unabhängigkeit Tadschikistans 1991 entsteht jedoch eine von Gigantismus dominierte Architektur, die sich der älteren Baugeschichte konsequent zu entledigen sucht. Mit dem Architekturführer Duschanbe wird daher nicht nur das kenntnisreiche Porträt einer Stadt zwischen persischer Geschichte, Sowjetarchitektur und tadschikischer Moderne vorgelegt, sondern auch eine aktuelle – und womöglich letzte – Bestandsaufnahme ihres baulichen Erbes.
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