Yellowstone, ein Wort, das Wildnis verspricht und hält. Das Yellowstone-Gebiet wurde 1872 der erste Nationalpark der Welt und die „Mutter der Nationalpark-Idee“. Viele Jahre bereiste Norbert Rosing als Tier- und Naturfotograf dieses faszinierende Gebiet zu allen Jahreszeiten. Er dokumentierte das frische Grün im Frühling und flog im Sommer über die dampfenden Geysire und heißen Pools, beobachtete Bären und das Familienleben der Bisons. Mit dem eigenen VW-Bus, den er nach Nordamerika verschiffte, fuhr er ein Jahr durch den Park.
Geysire wurden seine Leidenschaft. Auf einige Ausbrüche wartete er wochenlang – und erwischte sie bei bestem Licht. Im Winter, wenn das Land unter meterdickem Schnee begraben liegt, ist die schwerste Zeit der Tiere im Park. Bisons wärmen sich über heißen Quellen, und Trompeterschwäne finden sich in den wenigen offenen Wasserstellen. Aber das Land liegt wie verzaubert. Im Herbst, zur eigentlich schönsten Jahreszeit, verfärbt sich das Laub, die Wapitihirsche sind in der Brunft, und der erste Schnee fällt. Wildnis, die Sehnsüchte weckt.