Die Siedlung Siemensstraße in Floridsdorf, damals der größte Gemeindebau in Wien, zählt zu den herausragenden Beispielen des sozialen Wohn- und Städtebaus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die über 1700 Kleinwohnungen mit ca. 30 m² wurden als »Duplexwohnungen« ausgeführt, die später ohne großen technischen Aufwand zusammengelegt werden konnten. Herzstück der Wohngeschichten sind die Erinnerungen von Bewohner*innen der Siedlung. Sie erzählen über Männer- und Frauenrollen, räumliche Enge, materielle Not, Improvisationsgeist, strenge Hausmeisterinnen, Goggomobile, Stoffbikinis, kindliches Glück und das Verdrängen in der Nachkriegszeit.