Hochwasser und Dürren, aber auch Genuss und sinnliches Erleben: in den Regionen um den Lago Maggiore und den Lago d’Orta zeigt das Wasser alle seine faszinierenden, aber auch bedrohlichen Facetten. Die Wege zum Wasser machen sie erlebbar.
Plantschen, schwimmen, tauchen, an Bächen entlangwandern, am See träumen, in Teichen baden und sich unter einem Wasserfall erfrischen – Wasser verführt. Auf Höhenwegen entlang des Ost- und Westufers des Lago Maggiore und rund um den melancholischen Lago d’Orta warten einzigartige Seepanoramen. In den Seitentälern laden Bäche, Flüsse, Bergseen und Wasserfälle zu erfrischenden Exkursionen. Attraktive Feuchtgebiete in der Region bieten einzigartige Flora und Fauna.
Aber auch das: Wassermangel und Trockensommer verwandeln mittlerweile das mediterrane Ambiente des Lago Maggiore in einen Hot-Spot des Klimawandels. Weil dem See das Wasser auszugehen droht, spitzen sich in der Region die Verteilungskämpfe um die lebensnotwendige Ressource zu. Denn der majestätische, pittoreske See ist zugleich auch ein von menschlichen Interessen regulierter See, ein gestautes Gewässer. Italien und die Schweiz, das Piemont und die Lombardei streiten darüber, wer über die Höhe des Seepegels und damit über das zur Verfügung stehende Wasser bestimmen darf. Wobei die Wasser-Wissenschaften eine resolute Stimme haben. Denn nur wenige Gewässer weltweit sind besser erforscht als der Lago Maggiore.
Auch der Lago d’Orta ist ein Gewässer mit einer atemberaubenden (Umwelt)Geschichte. Vor dreißig Jahren war der See noch biologisch tot, doch eine einzigartige Renaturierung-Aktion hat sein einst saures Wasser in ein Badeparadies verwandelt. Der melancholische Lago d’Orta hält drei Weltrekorde – auch davon erzählen die überraschenden Hintergrundartikel der Wege zum Wasser, einem Wander- und Reisebuch mit politischer Brisanz.
Zwei Jahre lang waren Dagmar Beckmann und Christoph Potting an den Seen unterwegs. Ihre faszinierenden Exkursionen, aber auch verblüffenden Hintergrundgeschichten zeichnen ein Bild einer Region, das man in anderen (Reise-)Publikationen vergeblich sucht.