Von Tscharner ist oft auf der damals neuen Kommerzial- oder Kunststrasse von Chur über den San-Bernardino-Pass ins Piemont gereist; er hat entscheidend zum Zustandekommen dieser Strasse beigetragen, die 1823 fertiggestellt wurde. In den Texten dieses Bandes erzählt er davon nur am Rande. Er erzählt von seinen Fuss- und Kutschenreisen in seinem Land Graubünden, vorwiegend in der Gegend am Hinterrhein, über die Pässe, zum Rheinursprung, im Burgenland Domleschg, Schams und Rheinwald. Dabei berichtet er von interessanten Begegnungen, streitbaren Debatten über den politischen und moralischen Zustand Bündens. Es sind Texte, die in ihrer Farbigkeit und Lebendigkeit, auch ihrer Genauigkeit erstaunen; so entsteht ein plastisches Bild Graubündens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, in dem wir immer wieder verblüffende Parallelen zur Gegenwart erkennen können.