Dem Venedig der Paläste und Kanäle, der Kirchen und Gemälde, Gärten und Inseln steht das Venedig des Massentourismus, des Verfalls, der Kreuzfahrtschiffe, des Ausverkaufs und des Bevölkerungsschwunds gegenüber. Der Reisende kann sich ins Caffè Florian setzen, die zwei Venedigs betrachten und wieder nach Hause fahren. Wie aber ergeht es denen, die in der Stadt leben und arbeiten? Venezianische Autoren beschreiben etwa das Pink-Floyd-Konzert in der Lagune vor dem Markusplatz oder wie Einheimische nach dem Hochwasser durchnässten Touristen ihr Haus öffnen. In Science-Fiction-Albträumen imaginieren sie ein untergegangenes und auf quadratischem Grundriss neu erbautes Venedig, das Italien an eine chinesische Firma verkauft hat – und trösten sich gleich darauf mit köstlich marinierten Sardinen und prickelndem Weißwein.
Der Band vereint Autoren wie Roberto Ferrucci, Andrea Molesini, Giovanni Montanaro, Daniele del Giudice, Cesarina Vighy, Ginevra Lamberti, Antonio Scurati, Andrea Zanzotto, Diego Valeri, Roberto Bianchin, Gianfranco Bettin, Enrico Palandri, Tiziano Scarpa, Joseph Brodsky, Donna Leon, Peggy Guggenheim und Ulrich Tukur.