Leseprobe Die Neuauflage des alten Kletterführers „Valtellina, Valchiavenna ed Engadina“, der angesichts der immensen Anzahl an Klettermöglichkeiten in zwei eigenständige Führer aufgeteilt wurde, wobei die Lage der beschriebenen Gebiete als Kriterium zur Aufteilung diente. Dieser Führer erscheint gut zwei Jahre nach dem ersten Teil, der das Valchiavenna abdeckt und sich bereits zum Bestseller gemausert hat. Guido Lisignoli hat nach vier Auflagen die Feder an zwei junge Autoren abgegeben: Simone Manzi ist der Autor des 2018 erschienen Kletterführers, diese neue Ausgabe geht auf das Konto von Camilla Ceretti.
Das Valtellina wird von dem Fluss Adda durchzogen der auch als Trennlinie zwischen zwei sehr unterschiedlichen Bergketten dient: die Westlichen Rätischen und die Orobischen Alpen. Dank dieser Tatsache und der Länge des Tals, stoßen wir auf die verschiedensten Gesteinsarten: Granit im Val Masino, Kalkstein im oberen Tal, Gneis und Schiefer im unteren und mittleren Tal, Serpentin im Valmalenco und Verrucano im Val Gerola.
Wir befinden uns in einem Gebiet, in dem es noch viel zu entdecken gibt wo neben weltweit bekannten Klassikern wie dem Sasso Remenno im Val Masino oder dem Klettergarten Zoia im Valmalenco noch jede Menge Platz für neue Linien ist, auf mehr oder weniger bekannten oder bisher noch gar nicht in Betracht gezogenen Felsen. Die wichtigsten Protagonisten sind dabei mit Sicherheit die lokalen Kletterer, allen voran Simone Pedeferri, die die bereits existierenden Klettergärten instand halten und jedes Jahr neue Sektoren und Routen auf höchstem Niveau erschließen. Das Valtellina bietet eine breite Auswahl an Klettermöglichkeiten und man kann frei nach Laune, Wetter, Schwierigkeiten, Psycho-Anspruch, Kletterstil und Zustiegslänge entscheiden. Und so ist dieser Führer ein bisschen wie ein Kochbuch, bei dem man sich das Gericht je nach den gewünschten Zutaten aussuchen kann, um einen gelungenen Klettertag erleben zu können.