Wie sagt ein ungarisches Sprichwort: «Außerhalb von Ungarn gibt es kein Leben; und wenn, dann ist es nicht dasselbe.» Der Schriftsteller György Dalos fängt die Essenz des ungarischen Lebens ein, wenn er die weit über 1000jährige Geschichte seines Heimatlandes überblickt. Was prägte die Ungarn? Was waren die zentralen historischen Erfahrungen der Bewohner eines Landes, das immer wieder erobert, zerstückelt, beherrscht und fremden Zielen unterworfen wurde? Ursprünglich ein aus Asien stammendes Nomadenvolk mit seiner magyarischen Sprache, die der Familie der finnisch-ugrischen Sprachen angehört, am Ende des 1. Jahrtausends christianisiert und unter Stephan dem Heiligen bestrebt, Anschluß an die westeuropäische Kultur zu finden, führten die Ungarn über Jahrhunderte hinweg einen Abwehrkampf gegen Mongolen, Türken und schließlich auch gegen die Habsburger, die die Ungarn erst 1918 in die Unabhängigkeit entließen. Zur Zeit mühen sich die freiheitlich und demokratisch gesinnten Ungarn, ihre Unabhängigkeit gegenüber ihrem Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu bewahren.
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller György Dalos fängt in seinem prägnanten, brillant geschriebenen Überblick die mehr als tausendjährige Geschichte seines Landes ein – von den Tagen der Landnahme im 10. Jahrhundert, als die noch nomadisierenden Magyaren weite Teile Europas in Angst und Schrecken versetzten, bis in die Ära Orbán, da ein zunehmend autokratischer Regierungschef die freiheitlich-demokratischen Kräfte seines eigenen Volkes einschüchtert.