Eine kleine Unaufmerksamkeit, ein Fehltritt und schon ist es passiert. Das nackte Leben hat man gerade noch retten können, aber die gesamte Ausrüstung ist im wahrsten Sinn des Wortes ”den Bach runtergegangen”. Das GPS war zwar ohnehin nicht mehr zu verwenden, die Batterie war schon seit einiger Zeit leer, aber dass jetzt auch noch der Kompass weg ist, ist schon sehr unangenehm. In der Jackentasche findet sich noch eine völlig durchnässte Karte, die aber vielleicht noch zu verwenden sein wird. Sonst ist uns aber nichts geblieben, außer einem Taschenmesser und einer hoffentlich wasserdichten Uhr. Wir befinden uns zwar nicht in the middle of nowhere, wir wissen, dass ein paar Kilometer nördlich eine Straße verläuft, die uns zurück zur Zivilisation bringt, aber wo ist Norden? Gefühlsmäßig würden wir sagen, in diese Richtung. Aber stimmt das auch? Jetzt wäre es wohl gut, wenn wir ihn hätten. Ihn, jenen sagenhaften Sechsten Sinn. Diesen angeborenen inneren Kompass, den angeblich die Ureinwohner Australiens, Afrikas, Amerikas und auch die Eskimos haben. Jenen sagenhaften Orientierungssinn, der es diesen sogenannten ”Unzivilisierten” ermöglicht, in der finstersten sternenlosen Nacht und auch im Nebel jederzeit die Himmelsrichtungen exakt anzugeben.