EINE FRAU. EIN BOOT. EIN OZEAN.
Im November 2011 sticht die damals 34-jährige Janice Jakait in Portugal in See. Ihr Ziel: als erste Deutsche den Atlantik in einem Ruderboot zu überqueren – allein, nur mit Muskelkraft und viel zu wenigen Zigaretten im Seesack. In Zusammenarbeit mit der Organisation OceanCare möchte sie auf den Unterwasserlärm und seine tödlichen Folgen für Meeressäuger und Fische aufmerksam machen. Aber sie will auch ihre innere Unruhe besiegen, raus aus den Sinnkrisen – aussteigen aus dem Karussell des Alltags und den endlos kreisenden Gedanken. Endlich mal frei sein! Sie bricht alles hinter sich ab, lässt den Lärm der Welt am Festland zurück und taucht in ein Meer längst verloren geglaubter Gefühle ein. Über Wochen begleitet von einem Wal und einem Vogel – nach 90 Tagen, 6500 Kilometern und einer Million Ruderschlägen: Land in Sicht! Am Ende ist sie nicht nur in Barbados, sondern auch bei sich selbst angekommen.
»Der Ozean hat mich angefixt, ich hänge an seiner tropfenden Nadel. Salzwasser strömt durch meine Venen – mitten ins schlagende Herz!«
Ganz allein in einem Ruderboot den Atlantik überqueren, monatelang den Elementen ausgesetzt sein, die eigenen Grenzen testen – das ist der große Traum, den sich Janice Jakait nach zehnjähriger Anlaufzeit im November 2011 erfüllt. Im portugiesischen Portimão bricht sie in dem speziell für ihre Bedürfnisse ausgerüsteten Ruderboot Bifröst mit Ziel Barbados auf. Die Extrem-Sportlerin hat sich ein hartes Programm vorgenommen: Zehn bis zwölf Stunden täglich rudert sie in je zweistündigen Schichten. Seekrankheit und Schlafstörungen, Hitze und Haie zehren an ihren Nerven. Doch sie wird mehr als entschädigt: Begleitet
von Walen, Delfinen und Vögeln, erlebt sie faszinierende Naturschauspiele – vor allem aber findet sie in der Stille des Ozeans zu einer nie gekannten inneren Ruhe. Mit ungeheurer Wucht und Sprachgewalt schildert Janice Jakait ihre Tour de Force und lässt den Leser teilhaben an einem einzigartigen Abenteuer, das noch keine Deutsche vor ihr bewältigte.