In der Čaršija, dem malerischen Bazarviertel von Makedoniens Hauptstadt Skopje, wird im historischen Hamam eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Es zeigt sich, dass es sich bei dem Toten um einen Tycoon der makedonischen Baubranche handelt, der vom Bauprogramm der amtierenden Regierung groß profitierte und dementsprechend viele Feinde hatte. Kommissar Tito Tučović von der städtischen Polizei muss den Fall übernehmen und rasch feststellen, dass er sich bei seinen Ermittlungen in einem Minenfeld bewegt. Die hohe Politik, die Konkurrenz des Ermordeten, aber auch dessen weitverzweigte Familie, sie alle haben eine hohe Anzahl an Motiven, aber erschreckend wenig Alibis.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen in dem kleinen Balkanstaat entwirft Pittler in seinem Kriminalroman auch ein Sittenbild der postjugoslawischen Gesellschaften, welche die alten Werte von „Brüderlichkeit und Einheit“ über Bord geworfen, aber noch keine neuen Werte gefunden haben. Damit erweist er sich einmal mehr als genauer Beobachter und Analyst unserer Zeit und ihrer Abgründe, wobei, wie bei Pittler üblich, Spannung und auch Humor nicht zu kurz kommen.