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»Gibt es ein Leben vor dem Tod?«, fragte der österreichische Schriftsteller Karl Kraus. Die Frage tut weh, weil sie an unsere Nachlässigkeit dem Leben gegenüber erinnert. ›Sucht nach Leben‹ soll anfeuern, soll den Leser mit Sehnsucht vergiften. Denn wer Altmann liest, weiß wieder, dass Leben mehr sein muss, als in einem Wüstenrot-Häuschen den Rest seiner Tage abzusitzen.
Andreas Altmann ist weite Wege gegangen, um Geschichten von Menschen zu erzählen, die ganz andere Lebensentwürfe haben als wir. So trifft er in ›Sucht nach Leben‹ eine Geisha zum Dinner, spielt den Sünder bei einem amerikanischen Televangelisten ebenso wie »Gott« auf der Südseeinsel Tanna. Ein andermal lässt er sich als Sex-Schwächling bei indischen Quacksalbern kurieren, dann wieder als Zen-Schüler in einem Tempel in Kyoto auf den rechten Weg führen. Kurz: Altmann beweist in seinen ›Geschichten von unterwegs‹, dass sich die Beweglichen von den Unbeweglichen nur durch sieben magische Buchstaben unterscheiden: Neugier.
»Wenn es einen deutschen Reiseschriftsteller vom Kaliber eines Bruce Chatwin gibt, dann ist dies Andreas Altmann.« DIE WELT