Fast 30 Jahre nach dem erfolgreichen Militärputsch einer Gruppe Offiziere, die einer politisch-islamischen Bewegung nahestanden, wurde der sudanesische General Umar al-Bashir im April 2019 nach monatelangen Protesten von der Armee abgesetzt. Die neuen Militärmachthaber gingen jedoch erneut blutig gegen die von Gewerkschaften, Frauen, Jugendlichen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen getragenen Proteste vor. Schließlich zwangen der anhaltende Widerstand und die Streiks den Transitional Military Council (TMC) zum Machtverzicht zugunsten einer zivilen Übergangsregierung. Seither befindet sich der Sudan in einem Prozess der Demokratisierung, dessen Ausgang bislang offen ist.
Dieses Buch beschreibt nicht nur die Revolution von 2019, sondern auch die Entwicklung der sudanesischen Staatlichkeit, die Geschichte von drei Revolutionen und Diktaturen, die Abspaltung des Südsudan 2011, den Krieg in Darfur und die Kämpfe um die Partizipation marginalisierter Gruppen. Es bietet einen Einblick in die historischen, politischen und ökonomischen Grundlagen der aktuellen Entwicklung des Landes.