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»Miss Fullers Genie erweist sich wohl am besten an ihrem ›Sommer an den Seen‹«, schwärmte Edgar Allan Poe über Margaret Fuller, eine der wichtigsten Denkerinnen Amerikas. Ralph Waldo Emerson betrachtete sie als Seelenverwandte, Henry David Thoreau versuchte vergeblich, ihr letztes Manuskript vom Strand des Atlantischen Ozeans zu retten …
Bewundert und umschwärmt galt Margaret Fuller (1810–1850), die im Alter von nur 40 Jahren bei einem Schiffsunglück ertrank, als wichtigste Theoretikerin Amerikas zum Verhältnis der Geschlechter, übersetzte Goethe, war Journalistin und Erzieherin. 1843 unternahm sie eine Reise an die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada, die ihren Niederschlag in ihrem ersten größeren Prosatext Sommer an den Seen fand. Eine Reise, die in freier, moderner, polyphoner Form einen ebenso subjektiven wie weitsichtigen Einblick gibt in ein wenig bekanntes Amerika der enteigneten Ureinwohner und der neuen Siedlerkolonisten, aber auch eine Reise zu sich selbst und ein höchst aktueller Appell an die Akzeptanz persönlichen Andersseins wie gesellschaftlicher Vielfalt: ein Bewusstseinsstrom aus Empfindungen, Erinnerungen, Beschreibungen, Assoziationen, Reflexionen, Exzerpten und autobiografischen Details.