Wer das vorliegende Fotobuch betrachtet, wird in eine noch nicht sehr weit zurückliegende Vergangenheit Rumäniens versetzt, nämlich in die Zeit der letzten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Für manche mag diese Zeit aber schon fast zur fernen Geschichte des Landes gehören, da sie größtenteils von einem autoritären sozialistischen Gesellschaftssystem bestimmt war, das zur Jahreswende 1989/90 zusammenstürzte. Private Fotos aus der Zeit vor dem Umbruch oder der politischen Wende oder der Revolution, wie der Umsturz auch genannt wird, wurden nicht allzu häufig publiziert.
Der Autor möchte mit dem vorliegenden Fotobuch einen Beitrag dazu leisten, die eingeschränkte fotografische Präsentation des sozialistischen Rumäniens ein wenig zu erweitern.
Das Buch enthält insgesamt 738 Fotografien, von denen 570 auf die sozialistische und 168 auf die darauf folgende Zeit der Transformation entfallen. Für die Auswahl der Fotografien waren vor allem die Themen „Landschaften“, „Ländliche Siedlungen“, „Städte“ und „Menschen“ bestimmend. Ziel des Autors ist die Erarbeitung einer auf diese Themen bezogenen Landeskunde, die sich auf Fotografien stützt.
Wilfried Heller (geb. am 8. Mai 1942 in Littmitz, Landkreis Elbogen, Böhmen) ist ein deutscher Geograph und emeritierter Professor für Sozial- und Kulturgeographie. Schwerpunkte seiner Lehr- und Forschungstätigkeit sind Raumstrukturwandel und Migrationsforschung in Deutschland und Südosteuropa. Er besuchte die Volksschule in Ramsau bei Berchtesgaden und das Gymnasium in Berchtesgaden. Im Anschluss daran studierte er von 1962 bis 1970 Geographie, Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Philosophie an den Universitäten Heidelberg und Erlangen. Von 1967 bis 1970 war er Mitglied und Stipendiat des interdisziplinären Doktorandenkollegs im Collegium Academicum der Universität Heidelberg. 1969 wurde er von der Universität Heidelberg im Hauptfach Geographie (Nebenfächer Alte Geschichte sowie Mittlere und Neuere Geschichte) promoviert. 1970 legte er das Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch, Geographie und Geschichte in Heidelberg ab. Von 1970 bis 1976 bzw. 1978 bis 1979 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Geographischen Institut der Universität Göttingen. Von 1976 bis 1978 forschte er mit einem Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft; 1978 habilitierte er sich im Fachbereich Empirische Human- und Sozialwissenschaften der Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen.
Von 1979 bis 1982 war Wilfried Heller als Referent und Geschäftsführer der Zentralen Arbeitsstelle Studienreform beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (Minister Eduard Pestel, Kabinett Ernst Albrecht) in Hannover tätig. Von August 1982 bis März 1994 war er Professor am Geographischen Institut der Universität Göttingen, anschließend lehrte er bis zu seiner Pensionierung 2007 Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeographie mit besonderer Berücksichtigung der Migrationsforschung an der Universität Potsdam.