In der bikeline-Radkarte Ostwestfalen, Lippe ist der größte Teil der gleichnamigen Region abgebildet, gelegen im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. Der Begriff ist zugleich ein Synonym für den gebietsidentischen Regierungsbezirk Detmold, der 1947 gegründet wurde, nachdem das Land Lippe sich für die Zugehörigkeit zu Nordrhein-Westfalen entschieden hatte. Dabei wurde das Land Lippe mit Ostwestfalen zur Region Ostwestfalen-Lippe verschmolzen, in der heute etwas mehr als zwei Millionen Einwohner wohnen.
Ostwestfalen-Lippe wird naturräumlich und verwaltungstechnisch wie folgt begrenzt und gegliedert:
Nördlich reicht die Region vom Ravensberger Hügelland über das Wiehengebirge bis in die Norddeutschen Tiefebene hinein. Der Mühlenkreis Minden-Lübbecke ist geprägt von einer prächtigen Parklandschaft mit alten Birkenalleen. Südlich schließt sich der Kreis Herford mit dem reizvollen Wittekindsland an. Namensgeber war der sagenumwobene Sachsenherzog Widukind, auch Wittekind genannt.
Im nordöstlichen Kartenbereich befinden sich Minden, angesiedelt auf den eiszeitlichen Weserterrassen, und die Westfälische Pforte mit der Stadt Porta Westfalica. An diesem Punkt hat sich die Weser ihren Weg ins Norddeutsche Tiefland gegraben. Links des Flusses erhebt sich das Wiehengebirge, zu seiner Rechten das Wesergebirge. Mächtig erhebt sich das 88 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Wittekindsberg.
Im Osten bilden das Weserbergland, die Weser sowie die niedersächsischen Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden die Grenze. Das sanft hügelige Lipperland begeistert mit lieblichen Dörfern und einladenden Städten. Höhepunkt ist sicherlich die sehenswerte Hansestadt Lemgo, eine 800 Jahre alte Renaissancestadt mit wunderschönem Stadtkern. Die historische Residenz Detmold entstand als Ansiedlung um eine Burg, die Sitz der Edelherren zur Lippe war. Mit knapp 75.000 Einwohnern ist Detmold die größte Stadt im Kreis Lippe. Von den Höhen des Lippischen Waldes grüßt bei Detmold das Herrmannsdenkmal. Südlich des Kreises Lippe schließt sich der Kreis Höxter an, in der Karte mit einem kleinen Ausschnitt enthalten. Klöster, Flüsse und weite Landschaften sind bezeichnend für das östliche Westfalen. Hinter dem Titel „Kulturland“ Kreis Höxter verbirgt sich die Klosterregion mit ihren 25 ehemaligen Stiften und noch intakten Klosteranlagen. Geprägt ist die Region durch alte Handels- und Ackerbürgerstädte mit zahlreichen Fachwerkbauten und prächtigen Adelssitzen.
Im Westen grenzt Ostwestfalen-Lippe an das Osnabrücker Land, das sich ungefähr auf den niedersächsischen Landkreis Osnabrück ausdehnt. Der Kreis Gütersloh hat Anteil an der Westfälischen Bucht Im Gütersloher Land gibt es viele kulturelle Schätze zu entdecken – eine malerische Landschaft mit Schlössern, Gutshöfen und historischen Stadtkernen. Gütersloh ist eine vergleichsweise junge Stadt: Der Aufstieg vom Dorf zum bedeutenden Wirtschaftsstandort fand in knapp 150 Jahren statt. Die Kreisstadt gehört heute zu den bedeutenden Zentren Ostwestfalens. Der Kreis Paderborn hat Anteil an der Paderborner Hochfläche mit der Senne, einer intakten Natur- und Kulturlandschaft mit Heideflächen, Mooren und großen Dünen – auch das Land, wo die Ems entspringt. Mit der Gemeinde Hövelhof beginnt das Paderborner Land.
im Süden wird Ostwestfalen-Lippe durch das Westhessische Bergland begrenzt.
Im Zentrum der Region liegt die Leineweberstadt Bielefeld, im Jahr 1214 vom Graf Hermann von Ravensberg gegründet. Um 1240 wurde mit dem Bau der Sparrenburg begonnen, welche den Pass durch den Teutoburger Wald sicherte und die Stadtneugründung schützte. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Bielefeld dem Kaufmannsbund der Hanse an. Heute ist Bielefeld mit seinen knapp 325.000 Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region. Früher vor allem für seine Leinenindustrie bekannt ist es heute Standort der Nahrungsmittel-, Druck- und Bekleidungsindustrie und des Maschinenbaus. Bielefeld verfügt außerdem über eine Universität.
Wichtige Radfernwege der Region waren bis vor Kurzem die drei BahnRadRouten Hellweg-Weser, Teuto-Senne und Weser-Lippe, welche gezielt so konzipiert wurden, um Teilstrecken mit der Bahn zurücklegen zu können. Die Weser-Lippe Route und die Hellweg-Weser Route werden zum Ende des Jahres 2021 jedoch eingestellt. Die Routen können weiterhin befahren werden, allerdings kann eine vollständige Beschilderung nicht garantiert werden. Die Routen sind vorwiegend als Hauptroute in der Karte dargestellt, aber nicht mehr ausgewiesen. Die Teuto-Senne Route ist davon nicht betroffen.
Auf dem Europaradweg R1 können Sie den südlichen Teil der Karte von Gütersloh im Westen über Rheda-Wiedenbrück, Hövelhof und Detmold bis Marienmünster im Osten durchqueren. Viele weitere Radfernwege, wie z.B. der Weser-Radweg, der EmsRadweg oder die Römer-Lippe-Route sind in vergleichsweise kurzen Abschnitten in der Karte abgebildet.
Im Wittekindsland können Sie zum Teil auf alten Kleinbahntrassen radeln, teilweise ausgeschildert als Soleweg. Zahlreiche weitere regionale Routen, z.T. eigene Themenrouten der Landkreise, erweitern das Routennetz, ergänzt durch das Radverkehrsnetz NRW.
Außerdem helfen Ihnen seit letztem Jahr auf dem Gebiet der Stadt Bielefeld Knotenpunkte bei der Tourenplanung, welche bei der Überarbeitung selbstverständlich übernommen wurden und diese Radkarte abrunden.