An der Triesting, 1878 noch eines der am meisten benützten „fließenden Wässer“ Niederösterreichs, gab es dazumal eine Vielzahl an Mühlen – nicht nur Mahlmühlen, sondern vor allem Stampfmühlen, Walkmühlen, Hammermühlen und natürlich auch Sägemühlen. Im Laufe der Jahre unterstützten diese die Entwicklung zahlreicher Betriebe und Fabriken und so fanden sich einst zwischen Kaumberg und der Mündung der Triesting in die Schwechat „3 Messingblech- und Drahtfabriken, 2 Metallwarenfabriken, 1 Pakfong[Neusilber]schleiferei, 1 Kupferhammer, 1 Eisenhammer, 1 Stahlwarenfabrik, 2 Cementwerke, 12 Mahlmühlen, 8 Mahl- und Sägemühlen, 1 mechanische Seidenweberei, 9 Baumwollspinnereien, 1 Baumwollspinnerei und mechanische Weberei und 1 Papierfabrik“.
Die Wasserkraft war der wirtschaftliche Motor im Triestingtal und stellte eine wesentliche Keimzelle der Industrialisierung in Österreich dar.
Doch die vielen Wässer dienten auch der Sommerfrische – so begegnen uns Segler am Hernsteiner Schlossteich oder noble Damen bei einer Bootsfahrt in Neuhaus – und waren im Winter den Eisschneidern bei so genannten Eisteichen von Nutzen.
Auf der Suche nach den Standorten einst wasserbetriebener Mühlen und Sägen wurden auch Wehre interessant, die zum Teil im Flusslauf erkennbar, zum Teil noch erhalten sind. An ihnen entstanden Badeplätze, die heute – abgelöst von modernen Bädern – wenig genützt werden. Abgerundet wird die Wasserwelt durch malerische Teiche.
Zahlreiche Bilder aus Privatarchiven, alte und seltene Ansichten, die hier erstmals veröffentlicht werden, sowie aktuelle Fotos runden dieses umfassende Werk zur Regionalgeschichte ab.