Als Corona kommt, geht die Crew.
Alle Grenzen sind dicht.
Die Odyssee beginnt.
Der Fall des WU Professors Sebastian Kummer sorgte im Frühjahr für Schlagzeilen. Mitte Februar war der Segler mit Freunden an der französischen Atlantikküste aufgebrochen, um einen Katamaran in die Türkei zu überführen. Dann kam Corona und die Crew ging.
Ab Mallorca ist Kummer allein an Bord. Ein Land nach dem anderen schließt die Grenzen. Italien, Griechenland und kurz vor dem Ziel auch die Türkei. Die komplette Mittelmeerküste wird zur roten Zone. Einreiseverbot! Der Institutsleiter an der Wiener Wirtschaftsuniversität darf kein Land mehr ansteuern, ist Wind und Wetter ausgesetzt. In Griechenland treibt die Küstenwache den 57-Jährigen mit vorgehaltener Maschinenpistole aus einer sicheren Bucht in die dunkle Nacht. In der Türkei versteckt sich Kummer wochenlang in einsamen Buchten, die er sein „Niemandsland“ nennt. Der Professor ist zum Piraten geworden.
Kummer nimmt sein Schicksal an. Mit grenzenlosem Optimismus und einer großen Portion Selbstironie erlebt er die „schönste Quarantäne der Welt“ (O-Ton Kummer). Aus seinem Versteck gibt er Zeitungen und Magazinen, Radiostationen und TV-Sendern Interviews. In der Türkei schafft er es auf die Titelseite der „Hürriyet“. Immer wieder bahnen sich Lösungen an, immer wieder scheitert die Einreise. Dann meldet sich ein mysteriöser türkisch-österreichischer Geschäftsmann bei dem Segler. Er kann Kummer angeblich aus seiner misslichen Situation befreien. Ein Scharlatan oder der Retter in der Not?
Die Türkei, wirtschaftlich am Boden, buhlt um deutsche Touristen, sobald die Einreisebeschränkungen fallen. Doch Berlin stellt sich quer. Der deutsche Segler, der sich irgendwo in türkischen Gewässern versteckt, wird zum Politikum. Produktdetails:
EAN: 9798667473183
Auflage: 2020