February 01, 2022

Schneeschuhtour auf den steirischen Hochlantsch

Martin Moser war wieder für uns unterwegs - dieses Mal mit Schneeschuhen. Dabei hat er einen wahren Geheimtipp entdeckt. Er nimmt uns mit auf eine wunderschöne Schneeschuhtour auf den eher unbekannten Gipfel Hochlantsch in der Steiermark.

Zwischen Bärenschützklamm und Teichalm

Ein Aussichtsberg der Extraklasse im Grazer Bergland: Mit dem 1720 Meter hohen Hochlantsch wartet auf die Schneeschuhwanderer ein wahrer Gipfel-Geheimtipp. Dabei wird die nahegelegene Teichalm – auch im Winter – gerne von Ausflüglern und Wintersportlern aufgesucht. Auf den Hochlantsch hingegen verirren sich nur wenige Menschen. Sogar noch etwas einsamer ist die Strecke dorthin.

Wanderkarte zwischen Bärenschützklamm und Teichalm

Dauer: 6-7 h
Länge: 18,8 Kilometer
Höhenmeter: 1380 m
Ausgangspunkt: Bahnhof Mixnitz-Bärenschützklamm
Anforderungen: Mittelschwierig, technisch einfach, aber konditionell fordernd. Weg durch die Bärenschutzklamm aktuell (Jänner 2022) gesperrt, Umgehung am Prügelweg technisch einfach. Einige steilere Steinstufen kurz vor dem Gipfel.
Orientierung: Leicht, Aufstieg zumeist auf markierten Sommer-Wanderwegen.
Lawinengefahr: Keine.
Exposition: Vorwiegend Süd.
Einkehr: Im Winter leider keine Einkehr an der Wegstrecke, auf jeden Fall Proviant mitnehmen.

Zum Eingang der Bärenschützklamm

Seit einem tragischen Unglück im Sommer 2020 ist die Bärenschutzklamm gesperrt, an einer Neueröffnung des beliebten Ausflugszieles wird gearbeitet. Das hindert die Schneeschuhwanderer aber nicht weiter – denn es gibt eine ideale Ausweichroute. 

Die ersten Meter zum Hochlantsch führen am Feuerwehrhaus Mixnitz vorbei in eine sanft aufsteigende Asphaltstraße bergwärts. Am Ende der Straße, bei der Jausenstation Grassauer und der Klammwirtin, beginnt der Schotterzustieg zur Bärenschützklamm. Wir queren auf Holzbrücken und -stegen mehrmals den Mixnitzbach und erreichen den Eingang der Bärenschützklamm.

 

Schneeschuhtour Hochlantsch - Eingang Bärenschützklamm - (c) Moser Martin

 

Auf zum Steirischen Jockel

Je höher wir steigen, desto tiefer wird die Schneedecke. Das ist auch gut so: Bisher baumelten die Schneeschuhe nur als Ballast am Rucksack. Nun umgehen wir die Bärenschützklamm und wenden uns dem Prügelweg zu. Ganz so schlimm ist es nicht – wir schaffen die Strecke ohne blaue Flecken.

Haben wir die Hütte der Schwaigeralm passiert, verschmälert sich der Aufstiegsweg von einer Forststraße zu einem Waldsteig. Dieser ist teils mit einem Holzgeländer versichert, wäre aber keineswegs notwendig. Abgesehen davon leisten auch die roten Markierungen ihre Orientierungsdienste im winterlichen Wald tadellos. Den Prügelweg haben wir nun hinter uns gebracht, eine Forststraße leitet zur Gastwirtschaft zum Guten Hirten. Wie jedoch bei allen Gaststätten am Wegesrand, ist auch bei dieser im Winter der Ofen kalt. Erwärmend sind jedoch bereits der Anblick auf den Hochlantsch und die sonnige Hüttenterrasse.

 

Sonnenterrasse zum Guten Hirten -  (c) Moser Martin

 

Einsam ziehen wir unsere frischen Spuren in den Schnee. Nach kurzem Aufstieg erblicken wir die aussichtsreiche Ausflugshütte Steirischer Jockl am Fuße des steinigen Gipfelaufbaus vom Hochlantsch. Trotz Wintersperre lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Hütte. Besonders beeindruckend ist die versteckte Wallfahrtskirche „Schüsserlbrunn“, die Wanderer über mehrere Stufen im Abstieg (Achtung: rutschig) erreichen können.

Steiniger Gipfel, gipfelhafte Steinböcke

Nahe der Abbruchkante bewegen wir uns bergwärts, den Gipfel bereits nahezu ständig im Blickfeld. Aufkommender Wind ist hier auf diesem Abschnitt keine Seltenheit. Genauso wenig wie die Begegnung mit Steinböcken, die sich aber kaum von der Anwesenheit der Schneeschuhwanderer stören lassen.

 

Schneeschuhtour Hochlantsch - Steinbock -  (c) Moser Martin

 

Wir verlassen den Wald und bewältigen einen lichten Übergang zum Gipfelaufbau. Der Wind hat hier den Schnee ans Gelände gepresst, einige vereiste Flächen und kein sichtbarer Weg sorgen für ein vorsichtiges Voranschreiten. Am Gipfel auf 1720 Metern angekommen, präsentiert sich eine fabelhafte Fernsicht. Die ferne und weiße Rax erstrahlt im Sonnenlicht, viele andere weiße Spitzen erheben sich in den Himmel. Wie gut, dass der Panoramatisch am Hochlantsch die meisten Gipfel der Umgebung zu benennen mag.

Der Abstieg passiert auf der gleichen Wegstrecke. Und wenn wir Glück haben, begegnen wir abermals dem fotogenen Steinbock-Rudel. Mit einem weiteren Gipfel im Tourenbuch treten wir die Heimreise an.

 

Mehr Infos auf gehlebt.at.