April 18, 2024

Kärntens schönste SUP Spots

Stand Up Paddeln ist eine großartige Möglichkeit, die Welt aus einer neuen Perspektive zu entdecken - vom Wasser aus Richtung Land. Es ermöglicht eine entspannte Erkundungstour oder ein intensives Ganzkörpertraining, je nachdem, wie schnell und intensiv man unterwegs ist. Unser Community Blogger Philipp ist SUP-Spezialist und zeigt euch in einer neuen Reihe die schönsten Paddel-Spots in Österreich. Erste Station ist Kärnten.

 

Für viele Sommerurlauber und Wassersportler ist Kärnten wohl die Destination erster Wahl innerhalb Österreichs. Das südlichste Bundesland der Alpenrepublik bietet auch Stand Up Paddlern aller Leistungsstufen eine Vielzahl an Revieren mit unterschiedlichen Profilen und für vielfältige Ansprüche. Zwar sind natürlich die Seen das plätschernde Aushängeschild des Bundeslandes, aber auch die Drau - die Lebensader Kärntens - lässt sich herrlich bepaddeln. Empfehlenswert ist es vor allem, im Frühling in See zu stechen, wenn die schneebedeckten Bergspitzen über den bereits ergrünten Wiesen emporragen und man noch menschenleere Wasserflächen vorfindet. Hier sind meine persönlichen Kärnten-Highlights:

Faaker See

Der Faaker See zieht jedes Jahr tausende Besucher an und ist aufgrund seiner einzigartigen Naturlandschaft und dem klaren, türkisblauen Wasser ein wahrer SUP-Hotspot, sobald es richtig warm wird. 
Was macht den Faaker See so besonders für Stand-Up-Paddler? Erstens ist das Wasser des Sees kristallklar und hat Trinkwasserqualität. Außerdem ist der See von einer bezaubernden Bergkulisse umgeben, die für offene Münder und staunende Augen sorgt. Vor allem der Blick auf den kegelförmige Mittagskogel ist mit nichts zu vergleichen.
Ein Geheimtipp, der sich leider schon gut herumgesprochen hat, ist die Erkundung des Schilfgürtels zwischen dem Ortsteich in Faak und dem See. Hier führt eine ein Kilometer lange Wasserstraße durch das mannshohe Dickicht und endet in einer einsamen Bucht des Faaker Sees. Im Hochsommer ist hier mittlerweile viel los, in der Nebensaison ist man jedoch meist alleine unterwegs.
Eine weitere Empfehlung für Paddler ist die Teilnahme an einem der Bewerbe des jährlich stattfindenden  "The Lake Rocks Festival". Denn hier rocken Top-Athleten, Paddel-Amateure und -Einsteiger*innen neben abwechslungsreichem Rahmenprogramm ihr Brett. Egal ob beim Fun Race, Big SUP Race oder doch beim SUP-Marathon - hier ist immer für Unterhaltung gesorgt, denn für ein Wochenende im Mai dreht sich hier alles ums SUPen.


Faaker See - SUP © Philipp Moser

Wörthersee 

Der Wörthersee ist wohl die Badewanne Kärntens und bietet schon allein aufgrund seiner Größe eine Vielzahl an interessanten Paddelrouten. Egal wo man sich am See befindet, man entdeckt überall imposante Villen und niedliche Seehäuschen.
Wer nicht gerade gemütlich entlang der Promenade Veldens paddelt, um den Flair des kleinen Nobelortes aufzunehmen, kann sich beispielsweise rund um die Blumeninsel oder Kapuzinerinsel bei Pörtschach auf dem Wasser entspannen. Wenn man hier vom SUP ins Wasser springt, kann man schon mal mitten im See auf feinem Sandboden guten Stand finden.
Auf der anderen Seite des Sees, an seiner Ostbucht, gibt es zwei atemberaubende kleine Kanäle, die durch Klagenfurts Stadtgebiet führen. Der verträumte Lendkanal ist wohl der bekanntere der beiden und führt vom Wörthersee bis ins vier Kilometer entfernte Stadtzentrum der Landeshauptstadt. Hingegen ist der befahrbare Teil der Sattnitz - auch Glanfurt genannt - deutlich kürzer, aber dafür belebter. Privat- und Ferienhäuser säumen ihre Ufer und man fährt zwischen Seerosenteppichen beinahe Slalom. Empfehlenswert sind beide vor allem in den Morgen- und Abendstunden, wenn die meisten Paddler schon wieder an Land sind. 
Wer den See ganz für sich alleine haben möchte, paddelt beispielsweise im Winter über den Wörthersee und genießt mitunter blutrote Sonnenuntergänge und absolut wellenfreies Wasser. Wenn die Umgebung dann auch noch unter einer weißen Schneedecke winterschläft, hat man auch den absoluten Serotonin-Jackpot gezogen.


Wörthersee - SUP © Philipp Moser

Weißensee

Der Weißensee liegt zwischen den Gipfeln der Gailtaler Alpen eingebettet und bietet das volle Kontrastprogramm zu den anderen bekannten Seedestinationen des Bundeslandes. Da der See nur etwa zur Hälfte der Uferlänge besiedelt und erschlossen ist, findet man hier ein unvergleichliches Naturparadies vor.
Die Klarheit und Reinheit seines Wassers macht den See so besonders, denn hier kann man bis zu acht Meter tief bis zum Grund sehen, was natürlich auch das Stand Up Paddeln zu einem einzigartigen Erlebnis macht. Der See ist außerdem ruhig und bis auf die sporadisch auftauchenden Passagierschiffe wenig befahren, somit ist eine entspannte und friedliche Atmosphäre garantiert.
Wer aufmerksam am Nordufer entlang paddelt, wird eine improvisiertes Schaukelseil von einem Baum pendeln sehen. Wer möchte, kann hier vom SUP aus schnell das Ufer rauf klettern und sich mit Schwung in den höchstgelegenen Badesee der Alpen pendeln lassen.
Wem das zu rasant ist, der paddelt einige Kilometer weiter Richtung Ostufer und genießt auf der schwebenden Liege die idyllische Aussicht auf den See, dessen Farben sich im Laufe des Tages ständig verändern.


Weissensee - SUP © Philipp Moser

Millstätter See

Auch den Millstätter See sollte man sich nicht entgehen lassen, zumal er einen tollen Mix aus Naturbelassenheit und Bergkulisse, sowie ausgebauter Infrastruktur bietet. Das bewaldete Südufer lädt zu einer entspannten Runde SUP-Yoga ein, während man am gut erschlossenen Nordufer auch mal vom Wasser aus auf einen Drink einkehren kann. Dazwischen paddelt man über knapp 1,5 km ruhiges Wasser, das nur sporadisch von der Schiffs- und Bootsfahrt in Wellen versetzt wird. 
Eine nette Paddelrunde kann man beispielsweise von Millstatt bis Seeboden und wieder retour erleben. Im Anschluss hat man die Möglichkeit, sich in der schwimmenden Pyramide des hippen Kap4613 wieder zu stärken.
Während das Südufer aufgrund der Bewaldung nur schwer zugänglich ist, kommt man am Nordufer an vielen Stellen entlang des Uferradweges sehr schnell zum Wasser, das an manchen Stellen bis zu 140m tief sein kann. Soweit muss man aber nicht abtauchen, wenn man zwischen den kleinen Marinas und versteckten Buchten eintauchen und die südländische Stimmung genießen kann.


Millstätter See - SUP © Philipp Moser

Drau

Wer SUP-Abenteuern in freier Wildbahn nicht abgeneigt ist, findet entlang der Drau mit Sicherheit das Richtige. Entlang ihrer mehr als 200 km durch Kärnten ist die Wasserader des Landes weitestgehend gut bepaddelbar. Die Oberkärntner Abschnitte bis nach Spittal/Drau sind für Wildwasserfreunde ein gefundenes Fressen, während der deutlich längere Teil des Flusses zwischen Spittal und der slowenischen Grenze ideal zum Flusswandern ist.
Durch die regelmäßigen Staustufen paddelt man bei gemächlichem Tempo von Stausee zu Stausee und kann sich indes an den Österreichischen Grenzgebirgen zu Italien und Slowenien sattsehen. Wenn man nicht gerade im Raum Villach unterwegs ist, befindet man sich meist mitten in der Natur, kann aber an vielen Stellen über Rad- und Wirtschaftswege wieder zurück in die Zivilisation gelangen.
Echte Hingucker sind beispielsweise die schräg einfallende Brücke der Loiblpass-Straße, das Meerauge und die Bachminze an der Jauntalbrücke sowie die tropisch anmutenden Moosfelsen bei Ruden. Unterwegs entdecken Paddler aber auch viele weitere Kraftplätzchen, die man nur vom Wasser aus erkennen und erreichen kann.


Drau - SUP © Philipp Moser

Wenn der nächste Kärnten-Urlaub ohne SUP-Board angetreten wird, macht das überhaupt nichts, denn es gibt aufgrund der großen Nachfrage eine Menge mobiler und stationärer SUP-Verleiher. Das Bundesland kann selbstverständlich noch mit vielen anderen SUP-Revieren aufwarten, genauere Tourbeschreibungen und Infos findet ihr beispielsweise im SUP Atlas.

Über Philipp:

Philipp ist wahrlich ein Zappel-Philipp, denn Bewegung prägt nicht nur seinen beruflichen Alltag als Trainer, sondern sie ist auch seine private Leidenschaft. Auch der Hang zum Schreiben war gefühlt immer da - waren es zu Schulzeiten eher Songtexte und Gedichte, so schreibt er heute Fachartikel, Reiseberichte und Bücher. Gerade das Reisen bietet ihm viele Möglichkeiten auf sportliche Weise Neues zu entdecken. 
Egal ob zu Fuß und auf den Bergen oder mit dem SUP auf Gewässern, der Reiz des Unbekannten und das Erleben kleiner wie auch großer Abenteuer spornt ihn immer wieder an, die Komfortzone zu verlassen und darüber zu berichten. 

Auf seinem Stand Up Paddle Blog findet ihr unzählige Inspirationen und Destinationen.