November 02, 2021

Die besten Naturlehrpfade in Wien

Die Stadt Wien hat, was Naturschätze betrifft, mit ihrer geographischen Lage ziemliches Glück. Im Norden und auch im Süden breiten sich Weingärten aus, im Westen dominiert der Wienerwald das äußere Stadtbild und über der Donau befindet sich im Osten mit der Lobau sogar ein Teil eines Nationalparks. Diese verschiedenen Gebiete weisen naturgemäß unterschiedliche Besonderheiten auf. Die Wiener Naturlehrpfade bieten Jung und Alt einen informativen Blick in diese Naturräume. In diesem Beitrag stellt euch der Autor Martin Moser drei der beliebtesten Naturlehrpfade Wiens vor:

Wasser und Wald sind ständige Begleiter
Wasser und Wald sind ständige Begleiter

Naturlehrpfad Obere Lobau

Dauer: Je nach Lust und Laune zwischen 1 und 3 Stunden.
Ausgangspunkt: Wir starten am Nationalpark-Eingang Dechantweg. Diesen erreichen wir nach 5 Minuten Fußweg von der Bushaltestelle 92B Raffineriestraße/Biberhaufenweg (Parkplatz am Nationalparkhaus).
Besonderheit: Die MA49 bietet Führungen mit speziell geschulten FörsterInnen entlang dem Naturlehrpfad an. Vorherige Anmeldung ist erforderlich.

Bebilderte Holzpflöcke kennzeichnen die unterschiedlichen Stationen am Lehrpfad im östlichen Wien. Wir befinden uns hier bereits im Nationalpark Donau-Auen, aber noch immer auf Wiener Stadtgebiet. Dieser Lehrpfad informiert über Gewässervernetzung und den Auwald der Lobau, auch lernen wir den Lebensraum „Heißlände“ kennen. Auf Schotter- oder festen Erdwegen bewegen wir uns zwischen Dechantweg und Saltenstraße entlang. Höhenmeter legen wir dabei fast keine zurück, dafür beobachten wir am hölzernen Josefsteg die vielfältige Natur der Lobau. Detaillierte Informationen zu den Stationen erhalten wir am Nationalparkhaus wien-lobAU.

Naturlehrpfad Obere Lobau im Überblick

Der Josefssteig

Mitten im Wald der Lobau

Das Wildschwein weist den Weg
Das Wildschwein weist den Weg

Naturerlebnispfad Hermesvillapark

Dauer: Normale Gehzeit rund 45 Minuten, wir werden aber gewisse mehr Zeit am Erlebnispfad verbringen.
Ausgangspunkt: Lainzer Tor, direkt neben der Bushaltestelle 55A Lainzer Tor (Parkplatz in unmittelbarer Nähe).
Besonderheit: Das Infozentrum am Lainzer Tor lädt zur Dauerausstellung „Biospährenpark Wienerwald“ sowie zu wechselnden Sonderausstellungen rund um ein anderes Naturthema.

Der Lainzer Tiergarten ist ein ganz besonderer Naturraum im südwestlichen Wiener Stadtgebiet. Diesen müssen wir Zweibeiner nämlich zum Abend hin verlassen, in der Nacht ist das Betreten des eingemauerten Gebietes nicht erlaubt. Haben wir uns ob der Öffnungszeiten vergewissert, steht dem gemütlichen Spaziergang am Erlebnispfad nichts mehr im Wege. Wir starten am Lainzer Tor, folgen den hölzernen Wildschwein-Wegweisern zur kaiserlichen Hermesvilla und auf anderer Route wieder retour. Am Weg erläutern Schautafeln die Baumarten des Wienerwaldes, lassen in den Lebensraum von Wildbienen blicken und klären auf, was es mit den „Aliens“ in der Pflanzenwelt auf sich hat. An der Hermesvilla können wir im dortigen Café ein gemütliches Päuschen einlegen und dabei das umliegende Parkgelände beobachten. Am Lehrpfad erwarten uns Schotter- und Erdwege, nur geringe Höhenmeter und nach dem Hohenauer Teich ein Erlebnisspielplatz für junge oder junggebliebene Wanderer.

Farbenfrohes am Wegesrand

Wasservögel im Hohenauer Teich

Zapfenwerfen am Naturlehrpfad Hermesvillapark

Ende des Lehrpfads an der Bellevuehöhe
Ende des Lehrpfads an der Bellevuehöhe

Schmetterlingspfad am Cobenzl

Dauer: Rund 45 Minuten.
Ausgangspunkt: Der Start des Lehrpfads befindet sich an der Bushaltestelle 38A oder 43A Cobenzl Parkplatz.
Besonderheit: Wenige Gehminuten vom Schmetterlingspfad entfernt befindet sich das Gebiet „Am Himmel“ mit Lebensbaumkreis, Zirbenskulpturen, einem waldpädagogischen Spielplatz und achteckigen Restaurant.

Was flattert denn hier? Auch in Wien gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Schmetterlinge, die sich am Lehrpfad im Nordwesten von Wien besonders gut beobachten lassen. Einige Stationen mit Infotafeln erläutern heimische und auffällige Schmetterlingsarten und begleiten den Werdegang des Schmetterlings vom Ei zur Raupe und zum erwachsenen Falter. Ein paar Höhenmeter müssen wir bewältigen, meist bewegen wir uns auf schmalen Wiesenpfaden. Haben wir den obersten Punkt der Schmetterlingswiese erreicht, genießen wir die Aussicht auf Wien von der Bellevuehöhe.

Infotafel am Weg des Schmetterlingspfads

Die Schmetterlingswiese wirkt unscheinbar, ist aber besonders artenreich

Starttafel auf dem Schmetterlingspfad am Cobenzl