Zwei Frauen, zwei Generationen, unzählige Bildpaare, breit gespannte Verbindungsfäden. Das ist die Struktur dieses Projektes und es erzählt so viele Geschichten, so viel an Geschichte. Überbrücken Erika und Irmtraud Hubatschek doch einen zeitlichen Bogen von 50 und mehr Jahren.
Im Lauf der Jahrzehnte erwuchs das einmalig vielschichtige fotografische Werk von Erika Hubatschek (1917-2010). Es ist kein Blick „von oben herab“ auf die bäuerliche Welt, nostalgisch oder heroisierend, sondern ihre Bilder zeigen Nähe, Unmittelbarkeit und Menschlichkeit, es ist ein anteilhafter Blick, eine human photography.
Und dann gab es plötzlich eine neue Perspektive. Irmtraud Hubatschek (*1960), ihre vielseitig künstlerische Tochter verstand es, den Schatz dieses Archivs auf eine neue Art und Weise zu bergen. Das Ergebnis: ein spannender Zeithorizont.
Es ist eine Reise durch die Zeiten. Für einen kurzen Moment wird der Zeitenlauf im Hier und Jetzt festgehalten, für ein öffentliches Bildgedächtnis. Gestern. Heute. Und schon ein Schritt ins Morgen.
Gunther Waibl