Wenn Sie zwischen Nordfrankreich und dem Mittelmeer unterwegs sind, nennen wir Ihnen jetzt mindestens drei gute Gründe, warum Sie die »Route Marnaise« wählen sollten: Da ist zunächst die Marne selbst. Dieser ruhige und verschwiegene Fluss ist weniger befahren als die benachbarte Seine, was für Sie ein großer Vorteil ist. Sie werden einige Freizeitschiffer kreuzen, und von Zeit zu Zeit einen mit Getreide beladenen Freyçinet-Kahn. Ansonsten können Sie ganz in Ruhe die sanften Flussbiegungen und die weltberühmten Weinberge erkunden. Vom Großraum Paris abgesehen gibt es hier nur wenige Häfen, aber jedes Dorf hat mittlerweile seinen Ponton. Ab Epernay erfolgt die Navigation über den Marne-Seitenkanal, und hier sind wir schon beim zweiten guten Grund, der für die »Route Marnaise« spricht: Auf den gesamten 60 Kilometern fahren Sie durch das Herz der Champagne, entdecken die Hauptstadt Châlons-en-Champagne und legen in der kleinen Hafenstadt Vitry-le-François an. Weiter geht Ihre Reise auf dem »Canal entre Champagne et Bourgogne«, wie der neue »touristische« Name des ehemaligen Marne-Saône-Kanals lautet. Diese Wasserstraße, eine technische Höchstleistung des ausgehenden 19. Jh., ist alles andere als touristisch, aber die Liebhaber dieser Epoche werden sich an den unzähligen Wasserbauwerken und an dem ausgeklügelten Wasserversorgungssystem erfreuen. Dieser Kanal kämpft in unserer schnellen und auf Effizienz ausgerichteten Welt um seine Berechtigung, aber er ist der dritte Grund, warum Sie über die »Route Marnaise« fahren sollten. Es wird Ihnen bestimmt nicht leid tun! Allerdings müssen Sie Ihre Etappen im Voraus planen, denn Sie befinden sich hier mitten im ländlichen und gleichzeitig industriellen Frankreich. Nicht alles ist auf Ihr Kommen vorbereitet, aber das macht diese Route ja gerade so interessant.