Das 1946 geschaffene Bundesland Nordrhein-Westfalen hat eine reiche Vergangenheit, die lange Zeit von einzelnen Territorien wie dem Kurfürstentum Köln, den Herzogtümern Jülich, Kleve, Berg oder dem Fürstbistum Münster geprägt wurde. Daneben spielten freie Reichsstädte wie Aachen und Köln eine herausgehobene Rolle. Nach den Umbrüchen der Revolutionskriege fiel das Gebiet in weiten Teilen 1815 an das Königreich Preußen. Die Festungen in Köln und Wesel erlebten gerade in dieser Zeit einen umfangreichen Ausbau. Nach dem Ersten Weltkrieg endete für die letzten verbliebenen Festungen ihre Geschichte, während in der NS-Zeit mit dem Westwall eine neue lineare Befestigung angelegt wurde.
Zahlreiche Städte und Orte wurden seit der Frühen Neuzeit mit Festungsanlagen versehen, die auf den Einsatz von Feuerwaffen reagierten. Trotz planmäßiger Schleifungen und schleichendem Verfall aus Desinteresse am militärischen Erbe haben sich in Nordrhein-Westfalen bedeutende Zeugnisse der Architectura Militaris erhalten, die von renommierten Fachleuten im vorliegenden Band anschaulich mit zahlreichen Fotos und Plänen erläutert werden.