In Vilnius wurde Jahrhunderte in sechs Sprachen gesprochen und geschrieben.
Als Litauen seine Unabhängigkeit wieder erlangte, erschienen die großen Vilnius-Romane.
Die Texte beziehen sich immer wieder auf dieselben Zentren der Stadt-Topografie von Vilnius: die spätgotische Annakirche, die Kathedrale, das Spitze Tor, auch Tor der Morgenrote oder Ostra Brama genannt, mit dem Marien-Bild, das für Katholiken, Orthodoxe und Unierte aus vier Ethnien– Litauer, Polen, Weißrussen und Russen – ein gemeinsames Objekt der Andacht ist. Doch sie haben ihm unterschiedliche Namen gegeben – wie der Stadt selbst: Vilnius heißt auf Polnisch Wilno, auf Weißrussisch Wilnja, auf Russisch ursprünglich Wilna (davon kommt die deutsche Bezeichnung) und wurde in der Sowjetunion Wilnjus genannt.