Von der Sonne verwöhnt und reich an landschaftlicher Schönheit oder saukalt und arm an wirtschaftlichem Einfluss? Der Lungau ist in jedem Fall der eigenwilligste unter den fünf Bezirken des Salzburger Landes. Verantwortlich für die Kälte ist seine Geografie. Liegt er doch fast zur Gänze auf über 1000 Meter Seehöhe und ist ringsum von Bergen umgeben, was auf Lungauerisch so viel heißt wie "umandum san ois Berg". Arm wurde der Lungau, als die Erzadern versiegten, und blieb es bis zum Bau der Tauernautobahn. In Zahlen ist der Bezirk schnell beschrieben: Auf gut 1000 Quadratkilometern leben in 15 Gemeinden 20.000 Einwohner, werden 15.000 Rinder gehalten und stehen 10.000 Gästebetten zur Verfügung. Um Land und Leute kennenzulernen, muss man sich auf die Socken machen und in die Täler wandern, die das markante Gesicht des Lungaus prägen. Strahlenförmig erstrecken sie sich vom geschlossenen Hochplateau nördlich in die Hohen und Niedern Tauern und südlich in die Nockberge. In dieser spannenden Bergwelt – vom Naturpark Riedingtal im Westen über den Preber im Osten bis zum Stubennock im Süden – werden knapp 350 Almen betrieben und liegen an die 60 Bergseen. Diese schmiegen sich wie ein Diadem, geschmückt mit Aquamarin, Türkis, Topas und Saphiren, in Kare, Mulden und Senken. Ideale Voraussetzungen zum Wandern und Spazieren, noch dazu bei Klimaverhältnissen, die mit den meisten Sonnenstunden Österreichs besser gar nicht sein könnten. Hinzu kommt die kaum belastete Luft, die jede Wanderung besonders wertvoll macht.
Siegfried Hetz hat 45 Ausflüge in idyllische Täler, zu funkelnden Bergseen und auf gemütliche Almen ausgewählt. Dass man dabei auch an mittelalterlichen Burgen, gotischen Kirchen und anderen kulturhistorischen Perlen vorbeikommt, versteht sich im Lungau ganz von selbst.
Erlebnis Salzburger Land: Lungau ist der dritte Band einer Reihe, die ausgewählte Touren und Ausflugsziele im Salzburger Land und darüber hinaus beschreibt.