Das Titelbild dieses Buches zeigt eine Arbeit des Künstlers Reinhard Fuchs. Er hat mit seinem Werk das Profil des Steinbergbruchs bei Zistersdorf bis in eine Tiefe von neun Kilometern künstlerisch dargestellt. Als „Stück Erde mit Tiefgang“ kann das östliche Weinviertel zu Recht bezeichnet werden – aus geologischer Sicht durch gleich mehrere Tiefenrekorde. Tief kann es uns aber auch durch seine bewegte Erdgeschichte und seinen großen Beitrag zu Österreichs Energieversorgung beeindrucken.
Das Buch erzählt die wesentlichen Schritte der Erforschungsgeschichte des Untergrundes des östlichen Weinviertels im Zusammenhang mit den Tiefbohrungen der OMV. Die Autoren Godfrid Wessely und Martin Maslo schildern den Aufbau der in der Tiefe verborgenen geologischen „Stockwerke“ und beleuchten deren Erdgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit. Der Begriff „Stockwerk“ leitet sich von der schrittweise zunehmenden Bohrtiefe bei Tiefbohrungen auf der Suche nach Öl und Gas ab. Oberstes und 1. Stockwerk sind die geologisch jungen Ablagerungen des Wiener Beckens. Darunter befinden sich die Gesteine des alpidischen Orogens als 2. Stockwerk. Zu unterst liegen im 3. Stockwerk die Gesteine der Eurasischen Platte.
Die Autoren machen in ihrem Buch auch einen Blick in die Zukunft. Die Tiefbohrungen lieferten nämlich Hinweise auf Schätze, die im östlichen Weinviertel schlummern – in Form von großen Erdgasvorkommen und als enormes Potenzial für die Geothermie. Denn ohne es als Ziel formuliert zu haben, brachten die Tiefbohrungen die erforderliche Grundlage für diese erneuerbare Energie der Zukunft.