Die Wolga, besungen in unzähligen Liedern und Gedichten, ist für die Russen Schicksalsfluß. Als Mutter aller Flüsse, als Strom der Völkerfreundschaft, als Ernährerin des Landes bezeichnet, ist die Wolga, die auch Ra und Atel hieß, weit mehr als nur eine Wasserstraße. Man sagt in Rußland: „Wolga, Wolga, unsere Mutter, Wolga, Wolga, russischer Fluß.“ Doch heißt es auch: „Ohne Wolga, kein Rußland.“ Seit undenklichen Zeiten zog es die Menschen an diesen mächtigen Strom; Eroberer kamen und gingen, unzählige Schlachten wurden hier geschlagen, Völker und Völkerschaften, Kulturen und Religionen trafen aufeinander und durchdrangen sich. Die Wolga, mit mehr als 3500 Kilometern nicht der längste Fluß Rußlands, aber doch Europas, nimmt bei den Russen in der Tat einen besonderen Platz ein. Sie ist die historische „Hauptstraße“, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet und in die Zukunft weist.