Heute noch zeugen im Weinviertel mächtige Grabhügel, die allesamt der Hallstattkultur zugerechnet werden können, von einstiger Macht und Größe. Der höchste von ihnen steht in Großmugl. Mit einem Durchmesser von 50 Metern zählt er zu den bedeutendsten noch erhaltenen Bodendenkmälern dieser Zeit. Dass diese Großgrabhügel Begräbnisplätze höhergestellter Persönlichkeiten waren, belegen Funde aus zahlreichen Altgrabungen.
Die für das Weinviertel so bemerkenswerten Großgrabhügel stehen meist einzeln, abgesehen von den Hügeln von Bernhardsthal, Rabensburg oder Oberweiden, wo jeweils drei Großgrabhügel beisammenstehen. Warum sie einzeln stehen, ist vielleicht mit der prominenten Stellung des Bestatteten begründbar. Oftmals nützte man topografische Gegebenheiten aus, um die Grabhügel höher und imposanter erscheinen zu lassen. Ihre Errichtung auf natürlich anstehenden Geländerippen, wohl oberhalb des vorbeiführenden Weges, ist mehrmals belegt. Die Hügel von Absdorf, Gaisruck, Niederhollabrunn oder Niederfellabrunn sind Beispiele dafür. Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Verstorbenen, unter ihnen besonders die Häuptlinge, die Ältesten und die Familienoberhäupter, weiterhin den Überblick über ihr Dorf haben sollten. Sie sollten „sehen und gesehen werden“.
Ernst Lauermann wirft in diesem Buch auch einen Blick in den süddeutschen Raum des Westhallstattkreises (Heuneburg, Hochdorf und Bettelbühl). Er dokumentiert das Leben und Sterben der damaligen Eliten und bietet einen Einblick in die glanzvolle Welt der frühen Kelten.