Achtzig Jahre Kriegsende, siebzig Jahre Staatsvertrag, dreißig Jahre EU-Mitgliedschaft: Oliver Rathkolbs „Standardwerk zur Geschichte Österreichs“ (Die Zeit) in einer aktualisierten Fassung.
Vom „Bollwerk des Deutschtums im Osten“ über die „Brücke zwischen den Blöcken“ zur „Insel der Seligen“ und zum EU-Mitglied: Die Bilder, in denen sich Österreich in den vergangenen Jahrzehnten spiegelte, haben sich gewandelt. Geblieben ist die merkwürdige Gleichzeitigkeit von Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex. Geblieben sind auch die Paradoxien: ein neutrales Land, dessen Westbindung außer Frage steht; ein Land, das sich demokratisch nennt, in dem wesentliche Entscheidungen aber nach wie vor außerhalb des Parlaments getroffen werden.