2000 Jahre Weltgeschichte anhand der berühmtesten Weltkarten
Für einen Augenblick die Welt im Blick haben, alles sehen, alles begreifen, scheinbar losgelöst von aller Erdenschwere. Seit Jahrhunderten versuchen sich Menschen ein umfassendes Bild von der Erde zu machen. Sie zeichnen Weltkarten – nicht nur, um sich zu orientieren und ihre Kenntnisse zu ordnen; immer fließen ihre Vorstellungen, ihr Selbstverständnis, ihre Überzeugungen in diese Karten ein. Jerry Brotton zeigt, dass Karten nichts weniger sind als nüchterne wissenschaftliche Zeugnisse. Sie sind vielmehr subjektiv, voller Geschichten und Ideen; sie sind untrennbar verbunden mit Macht, Herrschaft und mit dem Erfindungsgeist ihrer Zeit; sie erzählen von Schicksalen und Visionen. Ganz gleich, ob jene Weltkarte aus dem 14. Jahrhundert, die aus christlicher Sicht Jerusalem ins Zentrum stellt, ob der erste globale Blick des Portugiesen Ribeiro oder ob das moderne Google-Abbild der Erde – bis heute ist keine Weltkarte völlig objektiv oder endgültig. Aber auch heute prägen sie unsere Vorstellung von der Erde.