Als 1870 der erste Zug der k.k. priv. Kaiser-Franz-Josefs-Bahn abfuhr, gab es noch nicht einmal das Wiener Bahnhofsgebäude. Der später erbaute Kopfbahnhof markierte die Endstation der einzigen Bahnlinie, die aus der Provinz nach Wien errichtet worden war. Fürst Johann Adolf II. zu Schwarzenberg hatte sie erbauen lassen. Bald entwickelte sich ein reger Reiseverkehr in die mondänen böhmischen Kurorte. Die Blütezeit der Bahn fiel in die Epoche, „als Böhmen noch bei Österreich war“, wie es in einem bekannten Lied heißt. An vielen Stellen zweigten Nebenlinien in alle Himmelsrichtungen ab. Die Grenzziehung nach den beiden Weltkriegen beendete den Ausbau der Strecken.
Der ehemalige Leiter des Bezirksmuseums Alsergrund Alfred Wolf, in der Nähe der Franz-Josefs-Bahn aufgewachsen, gestaltete im Vorstand des Festkomitees „100 Jahre Franz-Josefs-Bahn“ die Jubiläumsausstellung mit. Er ist den Lesern bereits durch den historischen Bildband „Wien-Alsergrund“ und die Zusammenstellung „Denkmäler und Zierbrunnen in Wien-Alsergrund“ bekannt.
In diesem Bildband zeigt er nicht nur Fotografien der Bahn, sondern vermittelt einen lebendigen Eindruck vom Reiz der Städte und Landschaften sowie vom Leben und Reisen von Wien zu Wein, Wald und Wasser.