Der deutsche Kunsthistoriker und Burgenforscher Otto Piper (1841–1921) hat in den Jahren 1902 bis 1910 im Auftrag des regierenden Fürsten Johann von und zu Liechtenstein und von Hans Graf Wilczek mit dem achtbändigen Werk „Österreichische Burgen“ ein Standartwerk zur einheimischen Burgenkunde vorgelegt. Eine weitere Publikation befasst sich mit Bauwesen und der Geschichte der Burgen innerhalb des deutschen Sprachraums. Jeder dieser Bände enthält in bunter Reihenfolge zahlreiche Beschreibungen von Burgen und Ruinen in den verschiedenen habsburgischen Kronländern. Alte Stiche und eigens angefertigte Illustrationen sowie Pläne und Detailskizzen ergänzen Pipers Ausführungen zur jeweiligen Burg hinsichtlich Geschichte, Besitzer und deren Lebensweise.
In Zusammenarbeit mit dem Historiker Meinrad Pizzinini ist nun eine Ausgabe entstanden, die aus den acht vorliegenden Bänden Otto Pipers alle rund 60 Burgen und Ruinen im Bereich von Nord-, Süd- und Osttirol herausgreift und in eine alphabetische Reihenfolge bringt. Darunter befinden sich klingende Namen wie Brandis, Churburg, Freundsberg, Friedberg, Fürstenburg, Heinfels, Juval, Kronburg, Landeck, Mariastein, Matzen, Rattenberg, Runkelstein, Sigmundskron, Taufers, Tirol, Trostburg, Welsberg. Eine Übersichtskarte erleichtert das Auffinden der Objekte. In einer informativen Einleitung, die dem Nachdruck der Originalseiten vorangestellt ist, geht der Autor auf die Bedeutung und die immer noch gültigen Aussagen Otto Pipers ein und bringt sie mit aktuellen Forschungsergebnissen in Zusammenhang.