Das monumentale Wahrzeichen der zweitgrößten Stadt Niederösterreichs stand über Jahrhunderte im Brennpunkt europäischer Geschichte. Zunächst als militärische Zitadelle und Grenzmarkierung der Babenberger Landesfürsten errichtet, wurde sie von mehreren Habsburgern als Residenz ausgebaut, während sie unter Kaiser Friedrich III. den uneingeschränkten politischen Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reichs bildete. Trotz starker Zerstörung im 2. Weltkrieg sind die Baulichkeiten aus den unterschiedlichen Epochen bis heute bemerkenswert gut erhalten geblieben.
Der Autor hat im Rahmen intensiver Substanzerfassungen und internationaler Vergleichsstudien die Gestaltung völlig neu erforscht und mit der erstmaligen Auswertung der Archive des Bundesdenkmalamtes eine chronologische Zuordnung der einzelnen Bauphasen zu bestimmten Herrschern vorgenommen. Das Ergebnis zeigt eine international einzigartige Residenz, die gemäß ihrer politischen Bedeutung programmatisch spektakuläre Architektur mit kunstreicher Ausstattung verband. Vor allem unter Friedrich war sie ein Panoptikum der Reichskunst und diente als prunkvoller Rahmen für die Habsburger-Hofhaltung.
Das reich illustrierte Buch erläutert mit einzelnen Bauphasenplänen und Rekonstruktionen anschaulich diese Entwicklung von der Babenberger-Burg bis zur heutigen Militärakademie.