Beim Namenmaterial des Forschungsgebietes handelt es sich in erster Linie um die Bergnamen der Karawanken entlang der Kärntner Seite. Im Gegensatz zu den Gewässer- und Ortsnamen erfolgten die Aufzeichnungen der Bergnamen sehr spät. Benennungen von einzelnen Berggipfeln sind in historischen Aufzeichnungen frühestens gegen Ende des Mittelalters und am Beginn der Neuzeit, wenn nicht überhaupt erst in jüngerer Zeit zu finden. Oronyme, wie Bergnamen auch genannt werden, wurden im Allgemeinen erst spät dokumentiert, daher sind urkundliche Belege als Zeugnis über die Namengebung nur spärlich vorhanden. Berge bekamen ursprünglich nur einen Namen, wenn sie den Talbewohnern zur Deutung verschiedenster Wettererscheinungen dienten, sich dahinter heidnischen Mythen und Sagen versteckten oder eine markante Fauna und Flora vorhanden war. In den Regelungen der Herrschaftsverhältnisse sind weitere Motive für die Namengebung von Bergen zu finden. Dort dienten sie als Grenzmarkierungen zu benachbarten Ländern, Gerichtsbezirken, Herrschaftsbereichen oder der Jagd. Diese „Grenzberge“ hatten eine Funktion und zur genauen Orientierung erhielten sie einen Namen. Alte Bergnamen gingen auf Grund fehlender Aufzeichnungen verloren und wurden erst viel später wieder durch neue Bezeichnungen ersetzt. Als Beispiel sei hier der Name der Karawanken selbst erwähnt. Die Benennung des Gebirgsstockes ist über das Keltische vermittelt worden. Humanistische Gelehrte versuchten im 16. Und 17. Jahrhundert Gebirgsnamen aus antiken Quellen wieder neu einzuführen. Auf Grund des frühzeitigen Erzabbaus könnten frühere Benennungen von Bergen erfolgt sein, wie z.B. beim Obir vermutet werden kann. Ein urkundlicher Beleg zur Bestätigung fehlt bis heute.