Im Westen des Kaukasus beheimatet, hatte sich das Volk der Tscherkessen - der Adyge, wie sie sich selbst nennen - von jeher gegen die Bedrohung seiner Unabhängigkeit durch fremde Mächte wehren müssen. Seit dem 18. Jahrhundert sahen sie sich jedoch einer neuen tödlichen Gefahr gegenüber: der aggressiven Expansionspolitik des Russischen Reiches. In die Konflikte der Russen mit dem Osmanischen Reich hineingezogen und später, international isoliert, in einen verzweifelten Kampf um das nationale Überleben gedrängt, hielten die Tscherkessen den rücksichtslosen Eroberungszügen der der russischen Armeen jahrzehntelang stand. Von der drückenden Überlegenheit des Zarenreiches schliesslich doch zur Kapitulation gezwungen, mussten sie 1864 eines der grossen Verbrechen der Menschheitsgeschichte über sich ergehen lassen - den
Völkermord des Zaren.
Dieses Buch berichtet von einem Krieg, der bis heute im Schatten des viel berühmteren Muridenkonfliktes im Ostkaukasus steht. Es erzählt die Geschichte vom epischen Widerstandskampf eines in sich zerstrittenen Volkes, schildert die Etappen, Anführer und Feldzüge dieses epochalen, aber vergessenen Waffenganges und zeichnet die finale Katastrophe der Tscherkessen - ihre Vertreibung in die heutige Türkei - in ungeschönter Deutlichkeit nach.
Bisher im Westen nahezu unbekannt, werden dieser hundertjährige Konflikt und sein tragisches Ende hier unter Verwendung zahlreicher Quellen zum ersten Mal umfassend, kenntnisreich und lebendig dargestellt.
«Der Völkermord des Zaren» ist das Ergebnis von fast 30 Jahren Recherche zu diesem Thema.
Mehr als fünfzig historische Illustrationen - grossteils in Farbe - sowie 16 Landkarten und eine Zeittafel runden das Werk ab.