Viel ist es nicht, was dem Steinsetzer Biagio Macre zum Leben bleibt. Zumeist sind die Mägen leer in seinem bescheidenen Haus am Rand des kleinen Ortes Lonato oberhalb vom Gardasee. Immerhin drei der Töchter sind zufriedenstellend verheiratet – nur um die Zukunft seiner Jüngsten, bei deren Geburt die Mutter starb, sorgt sich Biagio. Ist es um Lucia, immerhin das schönste Mädchen im Dorf, wirklich so übel bestellt, dass sich in ganz Italien kein Heiratskandidat finden lässt? Auch Antonino Grazioli hätte mit seinen vierundzwanzig Jahren den elterlichen Hof lange verlassen sollen. Aber wohin gehen, wenn nichts auf einen wartet? Wenngleich es vor den Toren der Stadt nur eine Handvoll Bauernhöfe gibt, braucht es eine List der Frauen von Lonato, damit sich Lucias und Antoninos Wege kreuzen und sie ihr Glück finden – bis Antonino 1915 in den Krieg ziehen muss. Als der italienische Staat 1917 ein Dekret erlässt, nach dem die Soldaten aus der Armee entlassen werden, die bereit sind, einen Bauernhof zu pachten, nimmt die resolute Lucia ihr Schicksal selbst in die Hand: Antonino will Kühe halten und Getreide anbauen, Lucia jedoch träumt von einem Weingut – es wäre das erste der Region ...