Wien liegt am Meer! Das meinen der Floridsdorfer Matthias Marschik und die Floridsdorferin Gabriele Dorffner, wenn von der Alten Donau die Rede ist. Sie haben ein liebevolles Album mit über 130 Bildern und informativen Texten zur Historie dieses Wiener Gewässers zusammengestellt.
Alt ist die Alte Donau erst seit dem April 1875, als die Wassermassen der Donau in ein neues Flussbett gezwängt wurden. Das machte den bisherigen Hauptarm zum Binnengewässer. Weil damit auch der stark schwankende Pegel eingedämmt wurde, stand die Wasserfläche, vor allem aber die Ufer, neuen Nutzungen offen. Es dauerte jedoch fast bis zur Jahrhundertwende, bis die alten Einrichtungen, von den Schiffsmühlen bis zu den Anlegeplätzen für Dampfer, verschwunden waren und der Altarm neuen Verwendungen zugeführt wurde.
Um 1900 ging es aber dann rasch: Die aufkommende Badekultur, die Etablierung der aus England importierten „sports“ wie Rudern und Segeln und das Freizeitbedürfnis der Wienerinnen und Wiener ließen die Alte Donau zu einer Erholungsoase der Stadt im nunmehrigen Transdanubien werden. Badeanlagen, Vergnügungs- und Speiselokale, Bootsvermietungen und Kleingärten mit Strandparzellen machten aus der Alten Donau das Meer von Wien, das es, trotz vieler Veränderungen der letzten Jahrzehnte mit Donauturm, U-Bahn sowie UNO- und Donau City, bis heute geblieben ist.
Aus dem Inhalt: Die Donauregulierung; Die Donauarme; Die Obere Alte Donau; Der Wasserpark; Die Untere Alte Donau; Brücken und Bahnen; Bäder und Lokale; Alltag und Sport; Ungebautes an der Alten Donau.
Von den beiden Autoren sind in der Edition Winkler-Hermaden bereits folgende Bücher erschienen: „Donaustädter Attraktionen. Der 22. Wiener Gemeindebezirk – Bilder aus seiner Geschichte“ sowie „Der Bisamberg. Der transdanubische Wächter“.