Die vom Wiener Priestergelehrten Leopold Stainreuter in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts im Auftrag des Herzogs Albrecht III. zusammengestellte „Österreichische Chronik der 95 Herrschaften“ siedelt den Beginn der Geschichtsschreibung in einem fantastischen Gebiet „Judeis apta“ mit der Hauptstadt Stockerau an. In diesem für Juden wortwörtlich „geeigneten“ Land entlang der Donau habe die politische Geschichte mit jüdischen Herrschern ihren Ausgang genommen. Nur wenige Jahrzehnte nach Entstehung des Fabelwerks wird das jüdische Leben in Niederösterreich 1420/21 in einem landesfürstlich gesteuerten Pogrom zum ersten Mal sein gewaltsames Ende finden. Dennoch ist in Niederösterreich eine für Mitteleuropa einzigartige Dichte an jüdischen Siedlungsstätten vorhanden, die in den Jahrhunderten danach wieder aufgesucht und neu belebt wurden, mancherorts aber auch völlig untergegangen sind.
Im vorliegenden Band der NÖ Kulturwege nimmt Gregor Gatscher-Riedl das Leben und die erhalten gebliebenen Zeugnisse der Juden Niederösterreichs in den Blick und begleitet ihre Wege entlang der Geschichte quer durch das Bundesland.
Zu beziehen bei:
NÖ Institut für Landeskunde, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten;
+43/2742 900513983
www.noe.gv.at/landeskunde