Czernowitz, eine ursprünglich slawische Siedlung am Pruth, gehörte seit dem 16. Jahrhundert zum Osmanischen Reich. Infolge des russisch-türkischen Krieges wurde die Stadt mit ihrem Umland, der Bukowina, 1774 österreichisch und dem Kronland Galizien angeschlossen. Zu dieser Zeit lebten in dem dünn besiedelten, waldreichen Land Ukrainer, Huzulen, Rumänen, Lipowaner und Juden, bald siedelten sich auch Polen, Deutsche, Ungarn, Slowaken, Armenier und Roma an. Czernowitz entwickelte sich rasch. Einen Entwicklungsschub brachte 1849 die Loslösung der Bukowina von Galizien als eigenes Kronland mit Czernowitz als Landeshauptstadt. Die in jener Epoche errichteten Gebäude sind zum größten Teil erhalten und prägen das Stadtbild bis heute.
Von der aussergewöhnlichen Geschichte der jüdischen Gemeinde von Czernowitz sind kaum mehr als steinerne Zeugen geblieben. Dieses Album versucht anhand von historischen und zeitgenössischen Bildern einen Eindruck von einstigen Reichtum und der Vielfalt jüdischen Lebens in Czernowitz zu vermitteln und lädt zur Spurensuche ins „Jüdische Czernowitz“ ein. (Nataly Shevchenko, Helmut Kusdat, Wien, Czernowitz, im März 2009)