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Wer kennt die Gegend zwischen Neapel und Salerno besser als Dieter Richter? Jahrzehntelang hat er darüber geforscht, in Büchern und vor Ort, jeden Winkel hat er bereist. Er hat mit den Menschen gesprochen, ihre Küche probiert, und er hat sich ausgiebig mit der Geschichte dieser Region befasst. Er liebt die ansässigen Autoren ebenso wie die dortigen Sehenswürdigkeiten und Bräuche.
Mit Hingabe erzählt er von der Amalfi-Küste als einem der großen Wunder Italiens. Trotz der unwirtlichen Felsen ließen sich dort schon in der Antike die ersten Ansiedler nieder. Die Höhlen boten Schlupfwinkel für Piraten. Später beherrschten die Schiffe Amalfis, der ältesten Seerepublik Italiens, den Handel mit dem Orient.
Die wilde Schönheit der Costiera – geprägt von der Arbeit vieler Generationen, die kunstvoll die steilen Abhänge terrassierten und in hängende Gärten verwandelten – zog seit der Romantik Künstler und Schriftsteller wie Karl Friedrich Schinkel, William Turner, Carl Blechen, Fanny Mendelssohn, Leo von Klenze, Richard Wagner, Mary Shelley, André Gide, Siegfried Kracauer, Max Pechstein und Walter Benjamin an. Keine Region wurde häufiger gemalt und bedichtet. Mitte des 20. Jahrhunderts Zufluchtsort für von den Nazis Verfolgte, wurde die Amalfi-Küste 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.