Warum steigen Menschen auf höchste Berggipfel und setzen sich Risiken aus, die nicht immer kalkulierbar sind? Am Beispiel von 66 Bildern aus den Beständen der Alpenvereinsmuseen in Innsbruck und München geht Martin Scharfe solchen Fragen nach und liefert damit eine unterhaltsame, abwechslungsreiche und im wahrsten Sinne des Wortes »anschauliche« Geschichte des Bergsteigens. Tausende von Bildern und Gemälden zeugen von dem seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stark ansteigenden Interesse des europäischen Bürgertums an den Bergen. Die meisten dieser Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken sind Landschaftsveduten. Viele Künstler haben sich in ihren Werken aber auch mit den Gründen auseinandergesetzt, die Menschen motivieren, auf Berge zu steigen, sich Gefahren auszusetzen und Entbehrungen auf sich zu nehmen. Aspekte wie der Umgang mit der extremen Natur, das Anwenden von Techniken und der Nutzen von Hilfsmitteln, die Bewältigung von Angst und das Umgehen mit Versagen und Erfolg spielen dabei eine wichtige Rolle. Martin Scharfe hat aus den umfangreichen Sammlungen des Österreichischen und des Deutschen Alpenvereins solche Bilder ausgewählt, in denen Künstler die Faszination an der Bergwelt visualisiert haben. Er stellt diese Bilder vor und bringt sie zum Sprechen. Damit entsteht eine unterhaltsam-farbige und abwechslungsreiche, oft in überraschende Tiefen der Bergsteigerseele führende »andere« Geschichte des Alpinismus.