Kaum eine andere Lokomotive der Deutschen Bundesbahn hat sowohl in der Fachwelt als auch in der Öffentlichkeit eine derartige Beliebtheit erreicht wie die Baureihe 103.
1971-1974 in 145 rot-beigen Exemplaren hergestellt, fanden die eleganten Loks, deren Prototypen als erste in Europa fahrplanmässig 200 km/h erreichten, vor allem 1979-1991 im Intercity-Netz Verwendung. Aber auch danach konnte auf die robusten und formschönen Loks lange nicht verzichtet werden.
Die Baureihe 103 war auch in technischer Hinsicht lange Zeit das Paradepferd der Deutschen Bundesbahn. Über Jahre hatte die 103 mit mehr als 1000 km pro Tag die höchste Laufleistung aller DB-Loks. Jede einzelne Lok wäre jedes Jahr einmal problemlos bis zum Mond gekommen.
Als fast alle Loks der beliebtesten Baureihe des Landes ab 1997 gnadenlos verschrottet wurden, hatten sie zusammen eine Entfernung zurückgelegt, die dem sagenhaften Abstand zwischen der Erde und dem Saturn entsprach - fünfmal die Strecke von der Erde zur Sonne und zurück.
Nach 1997 fielen fast alle Loks der Baureihe 103 einem zweifelhaften Verständnis kurzfristiger Gewinnmaximierung der Bahn AG zum Opfer und verschwanden für immer von den Schienen des Landes. Die 103, die wie kaum eine andere Maschine deutsche Industriegeschichte geschrieben hatte, wurde Lok für Lok gnadenlos ausgemustert und kostenpflichtig verschrottet, selbst wenn sie sich noch in tadellosem Zustand befanden.
Versuche, wenigstens einige der historisch bedeutenden Loks für Museen zu retten, scheiterten an der kompromisslosen Haltung der Bahn AG. Hintergrund war die Angst vor möglichen Konkurrenten, die die Loks aus
Museen aufkaufen und im Linienverkehr zum Einsatz bringen könnten. Der Respekt der Bahn vor ihren eigenen historischen Leistungen hielt sich in enttäuschend engen Grenzen.
Unser Poster zeigt die Masszeichungen mit den Bauplänen, alle Farbvarianten sowie eine vollständige Bestandstabelle der Baureihe 103 mit Abnahme- und Ausmusterungsdaten und letzter Farbgebung.