Der Kletterberg schlechthin
Einer der berühmtesten Kletterberge des gesamten Alpenraums ist der 3308 Meter hohe Pizzo Badile über dem Val Bondasca. Der Monolith aus dem berühmten Bergeller Granit wurde 1867 erstmals bestiegen – vom 16-jährigen W. A. B. Coolidge, der am Anfang seiner einmaligen Karriere stand, und seinen Führern Devouassoud. Seither war der Badile immer wieder Schauplatz grossartiger alpinistischer Taten. Anhand seiner Geschichte lässt sich die gesamte Entwicklung des Felskletterns nachvollziehen – von den ersten kühnen Unternehmungen über den heroischen Alpinismus, die Zeit der Direttissimas, Winter- und Alleinbesteigungen bis hin zum
modernen Klettersport. Die Liste der Männer und Frauen, die an diesem Berg ihre Spuren
hinterlassen und Erfolge wie Tragödien erlebt haben, liest sich wie ein Who’s who des Alpinismus: Riccardo Cassin, Walter Bonatti, Christian Klucker, Gaston Rébuffat, Lionel Terray, Louis Lachenal, Hermann Buhl, Graf Bonacossa, Loulou Boulaz, Alison Hargreaves, Yvette Vaucher, Igor Koller, Mike Kosterlitz, Dick Isherwood und viele weitere, die meist mit ihren Originalbeiträgen zu Wort kommen. Der Badile steht aber auch für andere grosse Pionierleistungen: einige der ersten Helikopter-Direktrettungen, die Entwicklung der weltberühmten Vibramsohlen, atemberaubend ausgesetzte und dramatische Bergfilme. Und er gehört – mit Dru, Grandes Jorasses, Eiger, Matterhorn und Grosser Zinne – zu den sechs
legendären schwierigen Nordwänden der Alpingeschichte: ein Kletterberg wie kein anderer.