Ein vergilbter Kalender an der Wand, vom Luftzug bewegtes Briefpapier am Boden, ein zerfetzter Kinderwagen im Halbdunkel eines Flurs, mitten im einstigen Salon ein Flügel unter dicken Staubschichten unterwegs in alten, dem Tod geweihten Häusern drängt sich das Leben auf, das es einst erfüllte. Die beiden Autoren Robert Bouchal und Oliver Schreiber verfolgen es bei ihren Gängen durch Abrissobjekte, dokumentieren Momentaufnahmen vergangener Wiener Wohnkultur, Versatzstücke der Geschichte vom Leben und Arbeiten in Häusern, die mittlerweile Neubauten gewichen sind. Unverfälscht, in ihrer ganzen Authentizität, offenbaren die letzten Hinterlassenschaften die Seelen von Menschen und Gebäuden, haucht uns der Atem der Geschichte an.