Mitten im intriganten, männerdominierten Kunstbetrieb des Wiener Fin de Siècle wandelt sich Olga Wisinger-Florian (1844–1926) von einer malenden, bürgerlichen Wiener Apothekersgattin zu einer führenden österreichischen Landschaftsimpressionistin, zur politisierten Weggefährtin von Bertha von Suttner und zu einer Kämpferin für die gesellschaftliche Anerkennung und akademische Gleichberechtigung bildender Künstlerinnen. Sie widersetzt sich den vielseitigen Forderungen, die Ehe, Mutterrolle und gesellschaftliche Konventionen an sie stellen, unternimmt Reisen in Europa und nach Amerika und feiert internationale Ausstellungserfolge. Diese Bio-Fiktion schafft ein lebendiges Bild sowohl von einer interessanten Epoche als auch von einer außergewöhnlichen Malerin und ihren Begegnungen mit zahlreichen Persönlichkeiten, die weitgehend historisch belegt, aber auch vielfach erfunden sind. Hinter den farbintensiven und sinnlichen Gemälden, die Olga Wisinger-Florian der Nachwelt hinterlassen hat, wird eine faszinierende, witzige, kluge und ehrgeizige Frau sichtbar.