Obwohl dieses Buch mit der Vorstellung des Mühlviertler Jakobsweges seinen Anfang nimmt, liegt der Beginn des Weges und somit auch des Buches nicht in Österreich, sondern in Tschechien, genau genommen im UNESCO-Weltkulturerbe Cesky Krumlov (ehemals mühlviertlerisch und Krumau geheißen). Von dieser ehrwürdigen Stadt zieht der Mühlviertler Jakobsweg erst ca. 40 km über leicht gewelltes Hügelland und durch ausgedehnte Waldlandschaften – es sind die herrlichsten und auch ursprünglichsten (Ur-)Wälder Mitteleuropas –, bis er bei St. Oswald österreichisches Staatsgebiet, eben das (heutige) Mühlviertel, erreicht. Auch dieses präsentiert sich hügelig, wellig. Doch sind die Wälder nicht mehr so wild, so waldig, auch nicht so riesig – hier schafft seit jeher und ohne Unterlass Bauers Hand. Das Mühlviertel ist eine schöne Kombination aus gepflegter Natur und ebenso gepflegter Kultur – Getreide trifft Nadelbaum. Das Hügelige hält sich bis Passau – nun ist man schon am „Süd-Ost-Bayrischen Jakobsweg“ unterwegs. Nach der Drei-Flüsse-Stadt wird es flach, flach wie der berühmte Kuchenteller, und entwickelt, hoch entwickelt. Wälder sind rar, Felder durchwandert man oft, auch Wiesen, auch Dörfer und Blumengärten mit fröhlichen Leut’. Nach ca. 300 km Bayern stürmt der Weg wieder nach Österreich und in die Alpen hinein – Erl, Kufstein, Breitenbach am Inn und Innsbruck nach insgesamt, wo der Weg nach knapp 510 km exakter Wegbeschreibung endet.