Wenn harte Arbeit anfängt, romantisiert zu werden, dann ist der Höhepunkt ihrer Bedeutung für die Gesellschaft meist überschritten. Uns beeindruckt heute die formvollendete Funktionalität der Alten Mühlen, die ein besonders schönes und ästhetisch ansprechendes Beispiel landschaftsgebundener und landschaftsgerechter anonymer Architektur bilden, ebenso, wie uns die alten Geräte aus Holz und Stein zum Teil fast schon als Kunstobjekte anmuten können. Viele intakte Mühlen bestehen immer noch in Landschaften, deren Unterentwicklung sie notgedrungen vor der Abreiß- und Modernisierungswut bewahrt hat.
Gerhard Trumler zeigt eine Welt, die unter die Räder gekommen ist. Unter die Räder der Technisierung und Motorisierung. Eine Welt die vielleicht nur mehr einen kurzen Moment, einen stillen Augenblick noch existiert. Trumlers Photographien schildern die Melancholie des Verfalls und der Schönheit solch alten Bauten und Geräte; sie sind aber auch ein Aufruf an uns alle, zu retten, was noch zu retten ist, wiederzubeleben, wo es noch möglich ist.
Diese Buch stellt ein Kompendium dar, worin alle bekannten Alten Mühlen Österreichs dokumentiert sind, welche vom Autor in den Jahren 2012 bis 2014 aufgefunden wurden.
Es ist dies die umfangreichste Zusammenstellung aller Alten Mühlen auf diesem Gebiet.