Wie ein erstarrter Fluss erstreckt er sich vom ewigen Firn der Viertausender hinunter gegen die grünen Landschaften des Oberwallis. Schon früh prägte er die ansässige
Bevölkerung, bereitete ihr Freuden und Mühsal, versorgte sie mit überlebenswichtigem Wasser und bescherte ihr tödliche Unglücke. Später kamen die Alpinisten und Erforscher, die Kartografen und Glaziologen, die Klimawissenschaftler und Touristiker. Alle waren sie vom trägen Eisstrom und dessen Ausmassen so überrascht wie bezaubert. Kaum erstaunlich also, dass der Aletschgletscher mit seiner Umgebung 2001 ins UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde – als erste Naturlandschaft des gesamten Alpenraums. Davon erzählt dieses Buch: vom Gletscher, von seinem Eis, seiner Natur, seiner kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung, von seiner Entdeckung und Erschliessung, vom Tourismus und der Bergsteigerei – und von vielen grossen und kleinen Geschichten, die sich auf oder neben dem Eis ereigneten.