Die Donaumonarchie verfügte über ein sehr gut entwickeltes Eisenbahnnetz von gewaltigen Ausmaßen, das immer stärkere und schnellere Lokomotiven für die Bewältigung der großen Distanzen erforderte. Sie sollten nicht nur schneller sein als ihre Vorgänger, sondern auch stärker, denn die Schnellzüge wurden immer schwerer.
Die Schnellzug-Dampflokomotiven Serien 210 und 310 der kkStB – eingeführt knapp vor dem 1. Weltkrieg – stellen zweifellos den Höhepunkt der Lokomotiventwicklung in der Donaumonarchie dar. Erstmals wurde die Achsfolge 1 C 2 verwendet, der Kessel verjüngt sich nach vorne konisch und die Treibräder mit weit mehr als 2 m Raddurchmesser verleihen dieser Lokomotive ein unvergleichliches ästhetisches Aussehen. Ein Exemplar (von zwei noch existierenden und 90 gebauten) befindet sich betriebsbereit im Eisenbahnmuseum Heizhaus Strasshof. Es ist häufig vor Sonderzügen in Österreich und anderen Ländern anzutreffen.
Das Eisenbahnmuseum Heizhaus Strasshof verfügt über eine umfangreiche Sammlung an Originaldokumenten, von ersten Entwürfen über die Origi-nalpläne bis zu handschriftlichen Mitteilungen des Konstrukteurs Karl Göls-dorf sowie eine umfangreiche Fotodokumentation – die auch noch durch zahl-reiche Leihgaben ergänzt wurde – aller Stadien im Leben dieser Serien sowie insbesondere der noch erhaltenen denkmalgeschützten 310.23, vom Bau über die Verwendung, auch als Heizanlage, bis zum musealen Schicksal. Diese Sammlung war neben den persönlichen Erfahrungen der an der Erhaltung und dem Betrieb beteiligten Schlosser, Heizer und Lokführer die Grundlage dieses Buchs.